Die Butzbacher Zeitung schreibt über die Weidigschule Butzbach

Gelebte Volksherrschaft

Weidigschule feiert am Tag der Demokratie 75 Jahre Grundgesetz

Butzbach (pm). Am Geburtstag von Deutschlands Grundgesetz beschäftigten sich die Schüler und Lehrkräfte der Weidigschule mit Demokratie sowie Menschen- und Grundrechten, berichtet die Schule. Bei strahlendem Sonnenschein traf sich die Schulgemeinde auf dem Sportplatz, wo die Schulleiterin Barbara Plock eine Eröffnungsrede hielt.
Nach einem kurzen Rückblick auf die deutsche Geschichte fokussierte sich die Rede auf Dinge, die Deutschland aus seiner Historie gelernt hat. In der Präambel des Grundgesetzes wird der Wunsch nach anhaltendem Frieden ausgedrückt, erklärte die Schulleiterin. Wesentliche Dinge, die das Grundgesetz neben seinen klar formulierten Menschenrechten fordere, seien unbedingter Gewaltverzicht und Versöhnung, Toleranz, Respekt, die Übernahme von Verantwortung sowie der positive Umgang mit Veränderung. Plock würdigte das deutsche Grundgesetz als freiheitlich demokratische Grundordnung, die Bürgern Rechte und Privilegien garantiere.
Das Lied »Demokratikum«, das beim Demokratieprojekt der Stadt Butzbach entstanden ist, lud im Anschluss zum Zuhören und Mitmachen ein. Einige Gruppen haben sowohl die Liedzeilen als auch eine Choreografie der Butzbacher Tanzgruppe Remix im Musikunterricht eingeübt und nun aufgeführt.
In den folgenden Unterrichtsstunden wurde sich aus Sicht der jeweiligen Fächer mit den Grundlagen und Werten unserer Demokratie beschäftigt. Weitere Aktionen machten sichtbar, dass die Weidigschule an diesem Tag Demokratie lebte: Für die Klassen 10 sowie die E-Phase und die Q2 fanden die Juniorwahlen zum Europaparlament statt. In der Schulbibliothek konnten Klassen eine Buchausstellung der Buchhandlung Bindernagel besuchen und in Büchern schmökern, die sich mit Demokratie, Toleranz und Menschenwürde beschäftigen. In der Aula wurden Unterrichtsergebnisse von Kursen ausgestellt. Die SV hatte eine Stellwand mit Informationsmaterial zusammengestellt und stand für Gespräche zur Verfügung.
Die Schulsozialarbeiterinnen Heidi Nieslony und Selina Trachte organisierten eine Pausenaktion in der Aula. Die Schüler waren dazu eingeladen, auf bunte Puzzleteile zu schreiben, was für sie Demokratie ausmacht und wo sie ihnen im Alltag begegnet.
Das kooperative Lernlabor »Kinderrechte und Demokratie« vom Demokratikum Butzbach und dem Verein Makista ist zudem für zwei Wochen an der Schule installiert und sei bereits am ersten Tag gut be sucht worden.
Kommunalpolitiker berich teten Schülern der Jahrgangs stufe 9 von ihren Aufgaben und beantworteten Fragen Darüber hinaus werden noch Arbeiten aus dem Kunstunter richt der Q2, die sich auch de! Themas angenommen hat, in der Schule ausgestellt werden.
Am Tag der Demokratie trafen alle Schüler mit ihren Lehrkräften noch einmal am Ende der 6. Stunde auf dem Sportplatz zusammen und mit hilfe einer Drohne wurde ein Foto gemacht, das in seiner Buntheit die gelebte Vielfalt an der Weidigschule sichtbar machen sollte.

Butzbacher Zeitung, 14.06.2024

„Die Weidigschule lebt Demokratie“ steht auf dem Banner am Sportplatz, wo sich die Schüler am Tag der Demokratie versammeln.

INFO
Kinobesuch der Weidigschule

Die Jahrgangsstufen 12 und 10 der Weidigschule haben den Dokumentarfilm »Walter Kaufmann — Welch ein Leben« als Sondervorführung im Kino Butzbach angeschaut. Dabei war Regisseurin Karin Kaper und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Bad Nauheim, Manfred de Vries. Der Film beschäftigt sich mit dem Leben Walter Kaufmanns, dessen Eltern in Auschwitz ermordet wurden. Er selbst überlebte den Holocaust, da er mit einem der Kindertransporte als 15-Jähriger nach England gelangte. Nach Kriegsbeginn wurde er in England interniert und schließlich nach Australien verbracht. In Walter Kaufmanns Leben spiegeln sich weltweite Ereignisse, Katastrophen und Erschütterungen des letzten Jahrhunderts wider, die bis in unsere Gegenwart wirken. Walter Kaufmann setzte sich fortwährend in seinem Leben gegen jede Form von Rechtsruck, Rassismus und Antisemitismus ein.
In einem anschließenden Filmgespräch konnten sich die Schüler mit der Regisseurin und Manfred de Vries über den Film austauschen, über die aktuellen Probleme des israelisch-palästinensischen Konfliktes diskutieren und einen Einblick in die Entstehung des Filmes gewinnen.

Was bedeutet einem selbst Demokratie? Die beiden Schülerinnen fertigen bei Schulsozialarbeiterin Selina Trachte ihren Beitrag für die Ausstellung an.

FOTOS: PM