Die Butzbacher Zeitung schreibt über die Weidigschule Butzbach

Mitreißendes Musiktheater

Musical-AG der Weidigschule inszeniert »Spuren der Vergangenheit«

Butzbach (rf). Vier Tage lang hat die Musical-AG der Butzbacher Weidigschule im Bürgerhaus gastiert. Manchem Zuschauer verschlug es spontan zur Aufführung. »Wenn in Butzbach so etwas Großartiges angeboten wird, muss man doch zuschlagen«, sagte eine Besucherin.
Fulminanter Start, komische Szenen
Das Musical »Spuren der Vergangenheit« spielt im Jahr 1968 in einem traditionellen Mädcheninternat, das von der strengen Schulleiterin Margarethe von Bülow geführt wird. Doch mit der Ankunft der jungen Lehrerin Sophie Müller, die frischen Wind und amerikanischen Freiheitsgeist mitbringt, gerät der geregelte Alltag ins Wanken. Als die Sekretärin des Internats tot aufgefunden wird, beginnt eine packende Spurensuche.
Die Performance der Schüler auf der Bühne, der Musiker im »Orchestergraben« und der Ton-, Licht- und Videotechnik in der Regie sowie der Masken- und Kostümbildner in der Garderobe oder der Requisite – allesamt Schüler, Ehemalige und Freunde der Weidigschule – war gelungen. Schüleraufführungen können ihr »Geschmäckle« haben. Doch hier war die Stimmqualität der Sänger, die Leidenschaft der Schauspieler, die Überzeugungskraft in den Rollendarstellungen und die eigens für dieses Musical selbst komponierte Musik einfach mitreißend. Besonders die humoristischen und komischen Szenen »provozierten« häufigen Zwischenapplaus.
Das fulminante Opening hob die Erwartungen des Publikums schon zu Beginn auf ein höheres Niveau. Das Bühnenbild wurde von einer raumfüllenden Videoprojektion unterstützt, wie man sie sonst von der Frankfurter Festhalle kennt und nicht wusste, dass so etwas auf der Bühne im Bürgerhaus Platz haben könnte. Die Szenenbilder wurden perspektivisch so geschickt »komponiert«, dass man in die »Spuren der Vergangenheit« eintauchen konnte. Für die Erstellung der »Fotos« wurde vermutlich künstliche Intelligenz eingesetzt.
Die Musical-AG gibt es schon seit über 30 Jahren. Die Vorgeschichte muss aber noch viel älter sein, denn auch der Berichterstatter saß als Schüler selbst schon am Mischpult bei einer solchen Aufführung.
Ein Dirigent an zwei Instrumenten
Geleitet wird die AG von dem Lehrer-Team Ariane Kurz, Tanja Potschka, Anika Egerer und Alexander Fischer. Einzelne Darsteller und Künstler hervorzuheben, ist hier nicht möglich, zumal die Hauptrollen über die vier Aufführungstage abwechselnd von einem Duo gespielt wurden. Dennoch ist besonders Alexander Fischer aufgefallen: Er dirigierte das Musical-Orchester, spielte als Saxofonist und Keyboarder selbst mit und unterstützte währenddessen die Schüler auf der Bühne mit kleinen Regieanweisungen. Wer die diesjährigen Aufführungen verpasste, kann auf das Jahr 2026 hoffen. Dann soll es eine neue Aufführung geben.

Butzbacher Zeitung, 08.04.2025

Alexander Fischer (oben) und die Band unterstützen die Darsteller auf der Bühne. Zu diesen zählen unten Detektiv Raymond CoIumn (M., Raymond Reiter im Wechsel mit Berenike Turba) mit seiner ergebenen Assistentin (Carolina Remlinger).

Unsere Bilder zeigen oben das Opening mit den Schülerinnen des Mädchen-Internats. Unten verhören Krankenschwester Claudia Schmidt (I., gespielt von Catalin Pleimfeldner im Wechsel mit Karina Feldenz) und Lehrerin Sophie Müller (r., Amelie Günther im Wechsel mit Luise Guth) Alois Winter (Josephine Jozic im
Wechsel mit Klara Schepers).

FOTOS: RÜDIGER FANSLAU