Erste Plätze und Sonderpreis

Butzbach (pm). »Macht aus Fragen Antworten« lautet das Motto des diesjährigen Wettbewerbs Jugend forscht. Es ist die mittlerweile 60. Auflage. Der mittelhessische Regionalentscheid des bundesweiten Wettbewerbs fand erneut an der Justus-Liebig-Universität Gießen in Kooperation mit der Technischen Hochschule Mittelhessen statt. Insgesamt 34 Projekte aus der Junior- und Senior-Sparte (letztere ab einem Alter von 15 Jahren) wurden in sieben Fachgebieten die Teilnahme erteilt, darunter fünf Projekte der Weidigschule Butzbach. Das berichtet Dr. Anke Ordemann vom Butzbacher Gymnasium.
Im Fachgebiet Physik ist die im Rahmen der Jugendforscht-AG erstellte Arbeit unter der Fragestellung „Kann man gefährlich hohe Radonkonzentrationen mit der Kohletablette nachweisen?« mit einem ersten Platz und dem Sonderpreis »Qualitätssicherung durch zerstörungsfreie Werkstoffprüfung« ausgezeichnet worden. Die Jury hob in der Laudatio lobend hervor, dass Karol Banczerowski und Severin Plüch aus der Jahrgangsstufe 13 unerwartete Forschungsergebnisse korrekt interpretiert haben, sich sinnvoll externe Unterstützung eingeholt haben und eine Arbeitsgruppe der Justus-Liebig-Universität Interesse an einem Austausch hat, da die Ergebnisse relevant zur Verbesserung gängiger Messmethoden sind. Der erste Platz berechtigt die beiden Jungforscher zur Teilnahme am Jugend-forscht-Landesentscheid in Darmstadt Ende März.
An diesem Landesentscheid dürfen auch Arthur Hildebrand und Jan-Philipp Günther teilnehmen, da sie mit ihrem Projekt »Sensitives Schachbrett zum Lokalisieren der Figuren inklusive Computersoftware« einen ersten Platz im Fachgebiet Technik erreichen konnten. Sie haben ihr Schachbrett in den letzten vier Jahren in der Jugend-forschtAG unter der Leitung von Dr. Friedemann Graubner kontinuierlich weiterentwickelt und nun dem Wettbewerb vorgestellt.
Mit Unternehmen im Austausch
Die Jury zeigte sich besonders begeistert von der Vollständigkeit ihrer Entwicklung – vom Bau eines regulären Schachbretts samt Figuren aus Holz über die technische Umsetzung des Auslesens der Signale der Figuren mittels Mikrocontroller bis zur sehr effizienten Programmierung, um die Bildschirmdarstellung der jeweils aktuellen Positionierung der Figuren unter Speicherung der Zugfolge zu erhalten. Für diese Arbeit wurden die beiden Elftklässler auch mit dem Sonderpreis der Firma Feig Electronics aus Weilburg belohnt, der einen Einblick in deren Entwicklungsabteilung mit fachlichem Austausch umfasst.
Mit einer weiteren Zulassung zum Landeswettbewerb im Fachgebiet Technik – in diesem Fall in der Junior-Sparte in Kassel – wurde Meo Mengel mit seiner Arbeit »Wie kann ich einen Teich vor dem Austrocknen schützen?« gewürdigt, die er im Rahmen der verpflichtenden Forschungsarbeit in der siebten Jahrgangsstufe der naturwissenschaftlichen Profilklasse erstellt hat. Der interdisziplinäre Ansatz dieses Projekts wurde von der Jury besonders hervorgehoben. Neben Beschattungsexpe, rimenten sowie der Untersuchung biologischer Aspekte der Anpflanzung im und um den Teich wurde eine anspruchsvolle Mikrocontroller-gestützte Umsetzung eines Modells zur Steuerung des Wasserlevels eines Teiches vorgestellt.
Vegane Produkte und Stromspeicher
Weitere Preise von Weidigschülern konnten im Fachgebiet Chemie in der Juniorsparte erzielt werden. Maria Keuschers Untersuchung, welche vegane Alternative zum Ei im Muffin dem Original am ähnlichsten schmeckt, wurde mit einem zweiten Platz gewürdigt. Ihr Klassenkamerad Robin Lange aus der naturwissenschaftlichen Profilklasse, betreut von Jan Konen, erhielt für seine Forschungsarbeit zum Vergleich der Leistung von Akkus und Batterien bei unterschiedlichen Temperaturen einen weiteren, als sehr gut einzustufenden zweiten Platz. Aufgrund der langjährigen hervorragenden Qualität der Projekte von Weidigschülerinnen und -schülern wurde dem Butzbacher Gymnasium dieses Jahr erneut der Schulpreis überreicht und Jan Konen mit dem Betreuerpreis geehrt. Mit weiteren Preisen im Bereich Mittelhessen wurden auch die herausragende Arbeit der Internatsschule Steinmühle in Marburg sowie des Gymnasiums Oberursel gewürdigt.
Auf die fünf zum Landeswettbewerb zugelassenen Regionalsieger der Weidigschüler und ihre Betreuer warten nun vier arbeitsreiche Wochen. Denn die Verbesserungshinweise der Jury dürfen noch bis zum Wettbewerb Ende März umgesetzt und dafür weiter geforscht werden. »Es bleibt spannend, wie ihre Projekte von der Jury der Landesentscheide in Kassel und Darmstadt bewertet werden«, so Ordemann.

Butzbacher Zeitung, 24.02.2025