Die Butzbacher Zeitung schreibt über die Weidigschule Butzbach

Weidigschülerinnen überzeugen beim Handball-Bundesfinale in Berlin

BUTZBACH (pe). Anfang Mai ging für die Schulmannschaft im Handball Mädchen WK II (Jahrgänge 2006-08) eine erlebnisreiche Woche zu Ende. Das Team der Weidigschule hatte sich im März nach einer beeindruckenden Leistung mit einem Sieg beim Landesentscheid im Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ in Offenbach für den Bundesentscheid qualifiziert, der vom 2. bis zum 6. Mai in Berlin ausgetragen wurde.
Mit gespannter Vorfreude waren die 14 Weidig-Handballerinnen und ihre beiden Betreuer am Dienstag zu diesem sportlichen Großereignis aufgebrochen, bei dem in acht verschiedenen Sportarten in verschiedenen Altersklassen die stärksten Länderteams der Republik ermittelt werden sollten.
Das Kräftemessen mit den besten Handball-Schulmannschaften bedeutete für die Weidigschülerinnen eine große Herausforderung, musste man doch gegen eingespielte, hochklassige Vereinsmannschaften und Auswahlen von Sportinternaten und-Eliteschulen des Sports antreten. Aufgrund dieser, sehr unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen konnte das Weidigteam allerdings befreit in das Turnier gehen, denn allein die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften für Schulen muss schon als ein großartiger Erfolg gewertet werden.
Nach einer entspannten Zugfahrt machte sich der Weidigtross am Anreisetag auf eine kurze Erkundungstour zu einigen Berlin-Highlights, die mit einer Fotosession am Brandenburger Tor endete.
Am Mittwoch stand dann der erste Spieltag mit drei Vorrundenspielen über je 2 x 10 Minuten auf dem Programm. Frenetisch unterstützt wurden die Handballerinnen von zahlreichen mitgereisten Eltern und Fans, die das Team der Weidigschule nach Kräften anfeuerten und für eine Heirnspielatmosphäre sorgten.
Im ersten Spiel gegen die späteren Turniersiegerinnen vom DHB-Stützpunkt aus Dortmund kam das Weidigteam zunächst sehr fokussiert aus der Kabine und überstand die ersten knapp sieben Minuten gegen einen schier übermächtigen Gegner ohne Gegentreffer, ehe sich die individuelle Überlegenheit der mit Nationalspielerinnen gespickten gegnerischen Mannschaft erwartungsgemäß durchsetzte. Am Ende stand im Auftaktspiel eine achtbare 2:9-Niederlage gegen das spätere Siegerteam zu Buche.
Im zweiten Spiel der Gruppenphase hatte man es mit dem Sportgymnasium Magdeburg erneut mit einem hochkarätigen Gegner zu tun: Dennoch hatten sich die WeidigSchülerinnen für diese Begegnung viel vorgenommen und starteten bis in die Haaispitzen motiviert und hochkonzentriert in die Partie. In der ersten Halbzeit schenkten sich die Kontrahentinnen nichts, das Spiel wogte bis zum Pausenstand von 6:5 nach einem Treffer von Laura Euler hin und her, ehe sich die Weidighandballerinnen über eine bärenstarke Abwehrleistung mit einer sehr gut-aufgelegten Melia Messerschmidt zwischen den Pfosten Mitte der zweite Spielhälfte durch sehenswerte Treffer von Kim Nowak und Kim Dannwolf bis zum Endstand von 11:7 absetzten.
Im dritten und letzten Vorrundenspiel musste das Weidigteam dann gegen das Gymnasium Nieder-Olm aus Rheinland-Pfalz antreten, das nach einer klaren Niederlage gegen Dortmund auch gegen Magdeburg eine knappe 9:10-Niederlage bezogen hatte. Diese letzte Vorrundenbegegnung musste also die Entscheidung über den Einzug in die Finalrunde bringen.
In einer spannenden Begegnung kam das Team der Weidigschule gut ins Spiel und lag nach einem Treffer von Maya Gaul mit 3:2 in Führung, ehe nach einem weiteren Gegentreffer mit 3:3 die Seiten gewechselt wurden. Kurz nach der Pause erzielte Laura Euler noch einen sehenswerten Treffer zum 4:3. Doch dies sollte die letzte Führung für das Weidigteam in dieser Partie gewesen sein. In der Folge brachte das Schiedsrichtergespann die Weidighandballerinnen mit einer Vielzahl kaum nachvollziehbaren Entscheidungen komplett aus dem Spielrhythmus. Eine Zeitstrafenflut, eine mehr als fragwürdige rote Karte gegen die wichtige Rückraumspielerin Kim- Dannwolf und mehrere Siebenmetertreffer ließen das Gymnasium Nieder-Olm gegen ständig dezimierte Weidigschülerinnen bis zum 4:9-Endstand davonziehen.
Aufgrund dieser vermeidbaren Niederlage verpasste das Team der Weidigschule wegen des schlechteren Torverhältnisses in einer punktgleichen Dreierkonstellation nur knapp die Finalrunde der besten acht Mannschaften. Für die am darauffolgenden Tag stattfindende Platzierungsrunde war der Blick aber schnell wieder nach vorn gerichtet, hatte man am ersten Spieltag doch gemerkt, dass man gegen vermeintlich stärkere Teams durchaus mithalten konnte.
Am zweiten Spieltag mussten die Weidigschtilerinnen sich dann in einer Platzierungsrunde mit den Gruppendritten und -vierten einer zweiten von insgesamt vier Spielgruppen messen, um die Teilnahme an den Platzierungsspielen zu ermitteln. Glücklicherweise wurde das gewonnene Spiel gegen das Sportgymnasium Mägdeburg mit in die Wertung genommen, so dass die Weidigschule mit einem 2:0-Punktepolster starten konnte.
Die Auftaktbegegnung gegen die Vertreterinnen aus Hamburg verlief im ersten Spielabschnitt sehr ausgeglichen, ehe sich das Team der Weidigschule nach einem 4:4-Remis zur Pause nach dem Seitenwechsel, durch eine starke  Abwehrleistung und konsequentes Tempospiel über ein 7:4 zum letztlich ungefährdeten 10:6-Endstand absetzen und die nächsten Punkte einfahren konnte. Den Schlusspunkt in dieser souverän geführten Begegnung setzte Sydney Key mit einem schönen Treffer von der Rechtsaußenposition.
Für das zweite Spiel gegen das Team aus Bremen hatten sich die Weidigschülerinnen viel vorgenommen, sollte mit einem Sieg doch der Einzug in das Spiel um Platz 9 erreicht werden. Das Trainerduo Matthias Lepper und Kristine Weigandt ließ sich für die Partie gegen die wurfgewaltige Nationalspielerin des gegnerischen Teams. Der Matchplan ging von Beginn an auf und die Weidigschule konnte gegen die sichtlich überrumpelten Kontrahentinnen nach einem guten Beginn über ein 3:1 schnell auf 9:4 in der 8. Spielminute erhöhen. Der komfortable Vorsprung hatte noch bis zum 13:8 durch die in diesem Spiel überragende Kim Nowak Bestand, ehe Bremen Tor um Tor aufholte und den Rückstand bis zum 14:13 auf ein Tor verkürzte. Das Spiel stand auf des Messers Schneide, doch Mia Haub stellte mit ihrem Treffer zum 15:13 von Rechtsaußen in der Schlussphase den Abstand wieder her. Als Endergebnis in dieser sehr intensiven Partie stand ein hart erkämpfter und verdienter 16:14-Erfolg für die Weidigschule.
Somit hatte sich das Weidigteam mit drei Siegen in der Platzierungsrunde für das Spiel um Platz 9 qualifiziert. In der Abschlussbegegnung gegen die Mannschaft des Herog-Christoph Gymnasiums Beilstein aus Baden-Württemberg kamen die Weidigschülerinnen nicht gut
in Tritt und lagen schnell mit 0:3 im Hintertreffen. Bedingt durch zahlreiche Abspielfehler und eine in diesem Spiel wenig konzentrierte Deckungsarbeit konnte der Rückstand bis zum Pausenstand von 5:8 im Verlauf des Spiels nicht verringertwerden. Auch nach der Pause waren dem Weidigteam die kräftezehrenden Begegnungen gegen Hamburg und Bremen anzumerken, so dass der.Rückstand bis zum Endstand von 19:24 nicht mehr aufgeholt werden konnte.
Trotz der vermeidbaren Abschlussniederlage verkaufte sich das Weidigteam beim Bundesfinale sehr gut und überzeugte mit drei Siegen und drei Niederlagen durchaus. Nicht zuletzt wegen der vielen tollen Erfahrungen und der unvergleichlichen Atmosphäre, die diese sportliche Großveranstaltung mit über 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Deutschland auszeichnet, sind sich die Weidigschülerinnen und ihre Betreuer einig: Berlin war eine Reise wert.

Butzbacher Zeitung, 19.05.2023

BUTZBACH/BERLIN. Das erfolgreiche Handball-Team der Weidigschule: hintere Reihe v.l.: Betreuerin Kristine Weigandt, Mia Haub, Tamisha Geiggars, Kim Dannwolf, Antonia Werum, Laura Euler, Charlotte Wendt, Hanna Blum, Sydney Key, Kira Mohr, Kim Nowak, Maya Gaul und Betreuer Matthias Lepper; vordere
Reihe v.l.: Leandra Buch, Jana Schepp und Melia Messerschmidt.

BERLIN. Die erfolgreiche Handballmannschaft der Weidigschülerinnen, die das Bundesfinale in Berlin erreichten.