Die Butzbacher Zeitung schreibt über die Weidigschule Butzbach

Weidigschülerinnen fahren zum Handball-Bundesfinale nach Berlin

BUTZBACH (cd): Einen in Zeiten der Talentsuche in Schulsportzentren und Handball-Internaten sensationellen Erfolg erreichten die Mädchen des WK II (Jahrgänge 2006-2008) der Weidigschule Butzbach am vergangenen Mittwoch. Die Schützlinge von Matthias Lepper setzten sich in einem hochkarätig besetzten Turnier durch und werden Hessen beim Frühjahrsfinale „Jugend trainiert für Olympia“, das vom 2. bis 6. Mai 2023 in Berlin stattfindet, vertreten.
Gespielt wurde zunächst in zwei Gruppen in den Sporthallen der Ernst-Reu-. ter-Schule und der Sportfabrik der TSG Offenbach-Bürgel in Offenbach. Hierbei traten die Weidigschülerinnen zunächst in der kleineren Halle der ErnstReuter-Schule an.
Die etwas verschlafen wirkenden Weidigschülerinnen starteten denkbar ungünstig mit einer knappen Niederlage gegen das Schulsportzentrum der Goetheschule Kassel. In den 2 x 10 Minuten Spieldauer liefen die Werum, Gaul und Co. ständig einem Rückstand hinterher, hatten mit ihrer Chancenauswertung zu kämpfen und zeigten sich auch in der Deckung alles andere als sattelfest. Am Ende müsste man mit 11:12 die Segel streichen und war direkt auf dem Boden der Tatsachen angekommen.
In der zweiten Begegnung traf man auf die Mannschaft der Schillerschule Frankfurt. Hier zeigten sich die Weiß-Schwarzen bereits stark verbessert und ließen von Anfang an keine Zweifel aufkommen, wer das Spielfeld als Sieger verlassen würde. Bereits früh konnte man in dieser Begegnung daher munter durclniveChseln und einige Aufstellungsalternativen versuchen. Letztlich setzte sich die Weidigschule souverän mit 11 : 5 durch, hatte damit als Zweiter das aus. gesprochene Minimalziel erreicht und konnte für die Endrunde in die schmucke „Sportfabrik“ der TSG OffenbachBürgel wechseln.
Im Halbfinale traf die Weidigschule auf die Liebigschule Gießen. Diese hatte sieh nach einem spannenden. Spiel mit Verlängerung und Siebeinneterwerfen gegen das Schulsportzentrum Bensheim als Gruppensieger für das Halbfinale qualifiziert und ging als klarer Favorit in das Spiel. Die Begegnung stand durchgehend auf Messers Schneide. Das große Plus der Weidigschülerinnen war jedoch in dieser Begegnung ihre gut gestaffelte 5:1 Deckung mit einer immer stärker werdenden Melia Messerschmidt im Tor. Immer schwerer taten sich die Liebigschülerinnen im Angriff und mussten mehr als einmal wegen drohendem Zeitspiel ungünstige Würfe nehmen. Trotz-
dem schifften esdie Lepper-Schützlinge nicht, in Führung zu gehen. Zehn Sekunden vor Schluss lag man sogar noch , mit einem Tor in Rückstand und das frühe Aus drohte. Ein über die rechte Seite vorgetragener Gegenstoß mit einem umjubelten Tor von Sidney Key rettete das Team der Weidigschule dann in die Ver. längerung. Auch in der Spielzeitverlängerung von fünf Minuten wogte das Spiel hin und her, bevor sich beim Stand von 10:10 und noch zu spielenden 10 Sekunden Kim-Luna Dannwolf ein Herz fasste und zum Siegtreffer einnetzte.
Im Endspiel war wieder die Goethe-schule Kassel der Gegner. Diese hatte sich im Halbfinale gegen das Team des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums Bensheim, gespickt mit Bundesliga-Nachwuchsspielerinnen der HSG Bensheim/Auerbach, durchgesetzt. Auch in diesem Spiel war die Weidigschule, vor Allem nach der Niederlage in der Vorrunde wieder der klare Underdog. Die Goetheschule versuchte direkt zu Beginn der Partie die Weidigschülerinnen mit einer Manndeckung gegen Mittelspielerin Maya Gaul aus dem Konzept zu bringen. Dieses taktische Mittel entpuppte sich jedoch schnell als Fehler. Die Rückraumkanoniere Kim Luna Dannwolf und Antonia Werum nutzten die sich auftuenden Breitenräutne immer wieder zu Durchbrüchen, Rückraumwürfen oder setzten ihre Mitspielerinnen geschickt ein, so dass es schnell 5:1 für das Team der Weidigschule stand. Was nun passierte, ist mit Worten fast nicht zu beschreiben. Die Weidgschülerinnen spielten sich in einen Rausch, ließen die gegnerischen Angreifer durch eine körperbetonte Deckung, bei der es schier kein Durchkommen gab, verzweifeln und brannten im Angriff ein wahres Feuerwerk ab, so dass beim 10:3 nach zwölf Minuten nur noch ein kleines Handballwunder die Partie hätte drehen können. Hanna Blum mit ihrem Treffer zum 16:6 bei einer Spielzeit von 18 Minuten (1) setzte den Schlusspunkt in einer denkwürdigen Partie. Im Anschluss hallte aus den Kehlen der Weidigschülerinnen „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ durch die Sportfabrik.
„Unser Ziel war es, die andere Halle zu sehen und ins Halbfinale zu kommen. Was hier passiert ist, kann ich noch gar nicht realisieren“, meinte ein überaus zufriedener Matthias‘ Lepper nach dem Turnier. Verlassen konnte sich die Weidigschule auf die gute Jugendarbeit der 1-ISG Butzbach (Kim. Luna Dannwolf, Maya Gaul, Tamisha Geiggars, Jana Schepp, Charlotte Wendt) und der HSG Kleenheim/Langgöns (Leandra Buch, Sidney Key, MelaniiMe§i schmidt, Kira Mohr, Antonia Werum), die mit jeweils fünf Spielerinnen das größte Spielerkontingent stellten. Hinzu kam mit Hanna Blum noch eine Spielerin der HSG Mörlen.
Ein Dank gilt dem Förderverein der HSG Butzbach, der seinen Bus für den Transport der Schülerinnen kostenfrei zur Verfügung stellte und natürlich Mannschaftsbetreuermaskottchen Sarah Klein für ihren Support auf und neben der Bank.
Für die Weidigschule spielten: Melanie Messerschmidt im Tor, Kim Luna Dannwolf (13 Tore/davon ein 7-Meter), Sidney Key (10), Maya Gaul (6/2), Tamisha Geiggars (5/1), Charlotte Wendt (5), Jana Schepp (4), Antonia Werum (3), Hanna Blum (2), Kira Mohr (1) und Leandra Buch.

Butzbacher Zeitung, 25.02.2023

BUTZBACH. Eine Spielszene aus der Begegnung der erfolgreichen Weidigschülerinnen gegen die Schillerschule Frankfurt.

BUTZBACH. Die Mädchen des WK II (Jahrgänge 2006 – 2008) der Weidigschule gewannen den Handball-Landesentscheid beim Turnier „Jugend trainiert für Olympia“ und fahren zum Bundesfinale nach Berlin.

Fotos: cd