Butzbach (thg). Heute um 9 Uhr wird es ernst für die Weidigschüler aus fünf Leistungskursen. Die Abiturprüfungen beginnen am Butzbacher Gymnasium. 126 Prüflinge treten dort in diesem Jahr an, um am 4. Juli das begehrte Reifezeugnis in den Händen zu halten. Zur Motivation zieren wieder unzählige Banner Wände und Zäune am Schulgelände.
An der Weidigschule ist Janina Köhler Studienleiterin und damit zuständig für die Oberstufe. Sie ist seit dem 1. September an der Schule und hat das Amt von Barbara Plock übernommen, die auf den Sessel der Schulleiterin gewechselt ist.
»Mit 126 Schülern haben wir einen relativ breiten Jahrgang«, sagt Köhler. In diesem Jahr kommt ein Novum hinzu. Denn erstmals legen fünf Schüler die Prüfung in Butzbach ab, die vorher gar nicht die Weidigschule besucht haben. Auch ohne eine vorherige klassische Schullaufbahn sei das möglich, so Köhler. Die Schüler könnten sich außerhalb der Schule aufs Abi vorbereiten, beispielsweise bei einer Fernschule in Darmstadt. Legen sie die Prüfung dann erfolgreich ab, haben sie das Abi in der Tasche. »Nur das entscheidet«, betont die Studienleiterin.
Ruhig und abgeschottet
Kunst, Geschichte, Politik und Wirtschaft (PoWi) stehen heute auf dem Programm. Tatsächlich nur eine einzige Geschichts-Leistungskurs-Klausur wird zu bewerten sein, weil nur eine der »Nicht-Schülerinnen« das Fach belegt. In PoWi gibt es im Gegensatz dazu zwei Kurse. Der Kunst-Kurs ist »relativ klein« mit neun Teilnehmern, auch der Latein-LK ist weniger gefragt. Insgesamt 57 Prüflinge, darunter zwei »Nicht-Schüler«, sind heute gefordert:
»Wir haben ein breites LKAngebot«, unterstreicht Köhler. Ziel sei es, die Kurse zum Wohl der Schüler klein uz überschaubar zu halten. Die 126 Abiturienten verteilen sich auf Miiieutorgruppen.
Mit viel Baustellenlärm ist an der Schule derzeit nicht zu rechnen, ist die Studienleiterin froh über die Rahmenbedingungen der Klausuren. Die Prüfungen werden in den Container-Klassenräumen  geschrieben. »Dort ist es ganz ruhig und die Schüler sind abgeschottet«, erläutert Köhler. An zehn Tagen werden die Arbeiten geschrieben.
Drei Aufgaben zur Auswahl
Die Aufgaben erhält die Schule vom Kultusministeri&ie.:» »Wir wissen noch nicht, wie sie lauten«, sagte Köhler gestern. Erst am Morgen der Arbeit werden sie herausgegeben. Die Schüler erhalten abhängig vom Fach mindestens drei Aufgaben zur Auswahl. Dass die Schule selbst einen Aufgabenvorschlag vorlegt, war nur eine Ausnahmeregelung wegen der Coronä-Zeit, klärte die Studienleiterin auf. Die Lehrer stellen nun nur noch die Aufgaben des Zentralabiturs zur Wahl.
Deutsch, Englisch und Mathematik werden sogar bundesweit am selben Tag geschrieben. Dann bedient sich auch Hessen aus dem Bundespool der Aufgaben. Die Prüfung in PoWi, die in Niedersachsen nach einem Einbruch in eine Schule nicht wie geplant vonstatten gehen konnte, wird in Hessen erst im kommenden Jahr gleich lauten. Dann hoffentlich ohne Panne.
Die schriftlichen Abiturprüfungen finden in Hessen in diesem Jahr bis zum 8. Mai statt. Die Zeugnisausgabe der Weidigschule ist für Donnerstag, 4. Juli, vorgesehen. Der Abi-Ball steigt am Samstag, 6. Juli. Vorher gibt es aber noch, falls erforderlich, die Nachprüfungstermine vom 21. Mai bis zum 6. Juni. »Ich hoffe, es sind alle gesund und gut«, sagt Köhler, damit niemand in diese Verlängerung muss.

Butzbacher Zeitung, 17.04.2024