Weidigschüler bezwingen gut vorbereitet die Eschbacher Klippen

BUTZBACH (br). Fünf sechste Klassen der Weidigschule konnten in den vergangenen Wochen an den Eschbacher Klippen intensive Erfahrungen zum Thema „Verantwortung übernehmen – (Selbst-)Vertrauen entwickeln“ sammeln. Diese Unterrichtsreihe, an deren Ende die Kletteraktion an den Eschbacher Klippen durchgeführt wird, dient als  Abschluss und Höhepunkt des Fachs „Primärprävention“, das an der Weidigschule in den Jahrgangsstufen 5 und 6 durchgehend angeboten wird.

Begleitet und angeleitet von Ariane Kurz, Selina Trachte und ihren jeweiligen Klassenleitungen haben die Schülerinnen und Schüler das Toprope-Klettern ausprobiert und – das ist besonders hervorzuheben – sich dabei gegenseitig gesichert. Alle Schüler übernahmen somit die volle Verantwortung für die Sicherheit ihrer Klassenkameraden und darauf wurden sie über einen längeren Zeitraum vorbereitet.

Im ersten Teil der Unterrichtseinheit durchliefen die Klassen unterschiedliche Aufgaben mit steigendem Schwierigkeitsgrad. Dabei wurde nach einer „Blindenführung“ zunächst herausgearbeitet, welche Eigenschaften eine Person besitzen sollte, damit man ihr vertrauen kann. Anschließend begaben sich die Klassen auf eine Phantasiereise in den tiefsten Dschungel und absolvierten dort in mehreren Unterrichtsstunden drei Qualifikationsprüfungen. Nur wenn die jeweilige Klasse die Prüfungen mit einem hohen Grad an Zuverlässigkeit bewältigt hatte und so ihre beiden Lehrkräfte, die in Primärprävention eingesetzt sind, überzeugen konnte, ging es mit dem zweiten Teil der Unterrichtseinheit weiter. Hier standen das Kennenlernen des Klettermaterials sowie das Erlernen und Üben der Knoten und der Sicherungstechnik im Vordergrund.

Nach mehreren Wochen intensiver Vorbereitung war es dann endlich so weit: Der Klettertag an den Eschbacher Klippen startete morgens um 8 Uhr. Zunächst wiederholten die Kletterteams noch einmal die bereits bekannten Übungen am Boden, um ein sicheres Gefühl für das Klettern und Sichern am Felsen zu erlangen. Im anschließenden Gesprächskreis zeigte sich schnell die Vorfreude der Schüler, viele waren auch etwas aufgeregt und alle steckten sich in Bezug auf das Sichern und Klettern eigene Ziele für den Tag.
Am Felsen gab die leitende Lehrkraft, Ariane Kurz, zunächst eine Einweisung in die Klettertechnik. Hierbei ließ sie sich auch von Schülern sichern, die ihre Aufgabe sehr gut meistern und sogar einen vorher abgesprochenen „Sturz“ ohne Schwierigkeiten abfangen konnten. Nun durften die Schülergruppen endlich selbst loslegen und erste Erfahrungen beim Klettern und Sichern am Felsen sammeln. Einige Schüler wuchsen dabei sichtlich über sich hinaus und haben getüftelt und probiert, bis sie schließlich oben angekommen waren und mit dem Applaus der Zuschauer belohnt wurden. Insbesondere das „Ablassen“ von oben stellte für die meisten eine große Herausforderung dar, da man dabei im wahrsten Sinne des Wortes „loslassen“ und sich voll und ganz in die Hände der Sicherer begeben muss. Doch auch diese meisterten ihre Aufgaben souverän und alle Kletterer sind wieder gesund am Boden angekommen!

Im abschließenden Gesprächskreis wurde deutlich, dass der Klettertag für alle Klassen ein ganz besonderes Erlebnis und eine willkommene Abwechslung im Schulalltag darstellte!

Butzbacher Zeitung, 22.07.2023